Logo Glücksspielsucht MV

Die Caritas-Suchtberatung in Bayern setzt seit Januar 2023 auf digitale Streetwork, um Glücksspielsüchtige online zu erreichen. Auf Plattformen wie Instagram, Reddit und Discord suchen Beraterinnen und Berater gezielt den Kontakt zu Betroffenen.

Glücksspiel und der Austausch darüber verlagern sich zunehmend ins Internet. Um insbesondere jüngere Zielgruppen zu erreichen, erweitert die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) ihre Angebote in den digitalen Raum. Das Projekt „Streetwork.Gambling“ ermöglicht es, Menschen mit einer Affinität zum Glücksspiel dort anzusprechen, wo sie sich online aufhalten.

Digitale Beratung auf Augenhöhe
Eva Vitzthum von der Caritas-Fachstelle Glücksspielsucht ist etwa auf dem Discord-Server „Glücklich süchtig“ aktiv, einer Selbsthilfeplattform mit über 400 Mitgliedern. Sie bietet Unterstützung an und nimmt Kontakt zu Betroffenen auf, die oft noch nicht im traditionellen Hilfesystem eingebunden sind.

„Online erreichen wir Menschen, die sich aus Scham oder Angst nicht an Beratungsstellen wenden würden“, erklärt Vitzthum. Dadurch können Probleme häufig frühzeitig erkannt und angegangen werden, bevor es zu schwerwiegenden Folgen wie Schulden oder Wohnungslosigkeit kommt.

Neue Wege in Prävention und Hilfe
Das Ziel des Projekts ist, problematisches Glücksspielverhalten vorzubeugen und Betroffene beim Ausstieg zu unterstützen. Seit Juli 2023 wird das Projekt „DigiStreet“ zusätzlich vom Bayerischen Gesundheitsministerium gefördert, wodurch weitere Kapazitäten geschaffen werden konnten.

Quelle: Oberpfalz Echo (Abruf: 07.01.2025)