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Gesetzliche Schutzmaßnahmen ausgehebelt

Online-Glücksspiele, darunter Sportwetten, bergen ein hohes Suchtpotenzial. Der Glücksspielstaatsvertrag begrenzt Einzahlungen auf 1.000 Euro monatlich, höhere Beträge erfordern Einkommensnachweise. Doch ein bislang unbekannter gerichtlicher Vergleich aus dem Jahr 2022 erlaubt Anbietern, stattdessen eine Schufa-G-Abfrage zu nutzen – ein Verfahren, das weder Einkommen noch Vermögen korrekt erfasst.

Massive Risiken für Spielsüchtige

Tests zeigen: Selbst Menschen mit geringem Einkommen können ihr Limit drastisch erhöhen. Experten warnen, dass besonders suchtgefährdete Personen dies ausnutzen mit entsprechenden Folgen. Kritiker sprechen von einer Entscheidung zugunsten der Anbieter, die ihre Profite steigern, während der Spielerschutz leidet.

Rechtliche Zweifel und politische Kritik

Juristen halten die Regelung für möglicherweise rechtswidrig. Auch der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung kritisiert, dass die im Glücksspielstaatsvertrag (2021) festgelegten Regeln im Nachhinein heimlich aufgeweicht wurden.

Während die meisten Landesregierungen auf die Glücksspielbehörde verweisen, fordert Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) ein sofortiges Verbot der Schufa-G-Abfrage – denn sie widerspreche klar dem Ziel des Glücksspielstaatsvertrags.

 

Quelle: Tagesschau.de [Abruf: 07.03.2025]